
Welche Bedeutung hat die Akustik?

Warum Lärm im Büro die Leistung mindert?
Das Telefon klingelt, Kollegen unterhalten sich, Türen schlagen zu, Drucker rattern. Die Liste der GeräuschVerursacher im Büro ist lang! nichts stört die Konzentration und Leistung im Büro mehr als Lärm.
Über 50 % der Büroarbeiter fühlen sich oft oder ständig von unangenehmen Geräuschen in ihrer Arbeit gestört. Am meisten stört das gesprochene Wort. Aber gerade die persön liche Kommunikation ist Voraussetzung für Teamarbeit und wird heute durch moderne Bürokonzepte gefördert: die Mitarbeiter rücken räumlich immer näher zusammen. Abteilungen werden auf durchgehenden Büroflächen (Open Space) zusammengefasst. Feste Wände verschwinden. Der Geräuschpegel im Büro steigt.
Fakten zur Akustik im Büro
Störer Nr. 1: Gespräche
Je größer der Raum und die Anzahl der Mitarbeiter, desto mehr Störungen durch Gespräche entstehen. Gerade in Großraumbüros und Open SpaceBüros fühlen sich die Mitarbeiter gestört: Jedes Telefonat, jede Besprechung, jede Unterhaltung der Kollegen wird mitgehört. gewünschte Kommunikation und benötigte Konzentration kollidieren! ein Dilemma: Als aktiver Zuhörer ist der Sprachschall und eine möglichst uneingeschränkte Sprachverständlichkeit erwünscht. Bin ich jedoch unbeteiligter „Ohrenzeuge“ kann schon eine leise Unterhaltung vom Nebentisch, bei der jedes Wort verstanden wird, als Lärm empfunden werden. der Sprachverständlichkeit kommt somit eine doppelte Bedeutung zu. Beeinflusst wird sie von der Nachhallzeit und den Hintergrundgeräuschen im Büro. Bei langen Nachhallzeiten überlagern sich die Geräusche und die Sprachver ständlichkeit verschlechtert sich. im Büro sollte die Nachhallzeit zwischen 0,5 und 0,8 Sekunden liegen (zum Vergleich Kirche 4 bis 8 Sekunden).

Mehr Stress – weniger Leistung
Lärm im Büro kann negative Folgen für den Körper und das vegetative Nervensystem haben. Der Körper wird durch die akustischen Reize permanent in Alarmbereitschaft gehalten: Blutdruck und Puls sind erhöht. Stresshormone im Körper steigen. Das Risiko einen Schlaganfall oder Herzinfarkt zu bekommen erhöht sich. Nervosität, Schlafstörungen und Kopfschmerzen sind häufige Beschwerden bei länger anhaltender Lärmbelästigung. Vor allem aber senkt Lärm die Leistungsfähigkeit im Büro. Wer häufig durch störende Geräusche in seiner Konzentration gestört wird, ist langsamer und macht häufiger Fehler.
Lösungen: So kommt Ruhe ins Büro!
Wenn Lärm im Büro zum Problem wird, liegt es meist nicht an den Menschen. Vielmehr sind es die Büros selbst, die den unerwünschten Schall buchstäblich einladen. Doch dagegen kann man sich wirkungsvoll schützen: Bei allen akustischen Maßnahmen ist zunächst die störende Lärmquelle ins Visier zu nehmen. Größter Störenfried im Büro ist das gesprochene Wort. Wenn die Konzentrations- und Leistungsfähigkeit durch ungewolltes Mithören von Gesprächen leidet, besteht akuter Handlungsbedarf. Die wirkungsvollste Lösung ist dann die Arbeitsplätze soweit wie möglich voneinander akustisch abzuschirmen.
Sieben gute Tipps für die Praxis:
Stellwände einsetzen
Arbeitsplätze können durch mobile Raumgliederungssysteme oder Schreibtischaufsätze akustisch abgeschirmt werden.
Wände und Decken akustisch aktivieren
Harte Wände und Decken werden mit Absorber-Elementen zu schallabsorbierenden Flächen.
Textile Bodenbeläge wählen
Besonders hochflorige Gewebe mit speziellem Akustikvlies reduzieren Nachhalleffekt und Trittschall.
Besprechungsinseln schaffen
Akustische abgeschirmte Rückzugsbereiche für Mitarbeitergespräche und Teamsitzungen einrichten.
Auf Multifunktionalität achten
Büroeinrichtung mit raumakustischem Doppelnutzen wählen (Bsp. Pflanzen-Paravents, LED-Deckensegel).
Bürogeräte an einem Ort konzentrieren
Drucker und Kopierer sollten möglichst außerhalb des Büros positioniert werden.
Sound Masking
Künstliches Hintergrundrauschen kann unerwünschte Geräusche übertönen (maskieren).